Warum ich wieder hier war wusste ich eigentlich selber nicht genau.
Ich hatte mich abgesetzt. Ich war verschwunden ohne einem von ihnen zu sagen wohin und ich war sicher gewesen, dass es richtig war.
Aber da war diese innere Unruhe gewesen.
Irgendetwas in mir hatte mich zurück getrieben. Und deshalb öffnete ich in diesem Moment die Tür zu einer mir nur zu gut bekannten Kneipe. Dem Mystic Grill.
Ich fuhr mir mit der Hand durch meine Locken und sah mich um. Was hatte ich mir nur gedacht? Es sah hier noch genauso langweilig aus wie ich es in Erinnerung gehabt hatte.
Ich schüttelte den Kopf und beschloss für den Anfang einen Whiskey zu nehmen, vielleicht sah damit schon alles etwas anders aus.
Also ging ich rüber zur Bar, sah dem Barkeeper mit einem reizenden Blick in die Augen, der es ihm unmöglich machte, mir einen Wunsch abzuschlagen und bestellte einen Scotch, den ich in einem Zug leerte.
Das hatte ich schon immer mit Damon gemeinsam gehabt. Die Vorliebe für guten Whiskey.
Andererseits hatte Stefan mich mit seiner unbeherrschten und erbarmungslosen Art in letzter Zeit ziemlich beeindruckt.
°Es wird sich zeigen…° dachte ich mit einem kühlen Lächeln auf den Lippen.
Es würde sich zeigen, welcher der beiden Brüder der Grund für meine Rückkehr hierher gewesen war…

Hey, klar können wir gerne machen, dann sehen wir ob es passt.
ch so und ich bin 24 :)

Ich hatte nicht vor, in dieser kleinen Spelunke lange zu bleiben, eigentlich hatte ich wirklich nur diesen einen Drink nehmen und dann verschwinden wollen.
Wohin? Gute Frage, aber vermutlich hätte ich nicht widerstehen können und hätte auf der Türschwelle der Salvatore-Brüder gestanden.
Wo auch sonst, eine eigene Wohnung hatte ich noch nicht wieder, schließlich hatte ich nicht geplant zurückzukehren.
Bevor ich aber mein Glas abstellen und diesen miefenden Ort verlassen konnte, ersparte mir das Schicksal diesen Weg. Denn da erschien er in der Tür, unglaublich gutaussehend und umwerfend wie immer. Damon Salvatore. War er es?
Einen Augenblick lang war ich versucht es zu glauben, aber ich entschied mich anders und zog es vor so zu tun, als hätte ich ihn nicht bemerkt, bevor er mich ansprach.
Dann drehte ich langsam meinen Kopf in seine Richtung und lächelte ebenso kühl und undurchschaubar wie er.
"Damon... wie schön dich zu sehen! Sag schon, was hat mich verraten? Meine Frisur? Meine gut gemachten Nägel? Oder war es am Ende doch der Whiskey?"
Natürlich war mir völlig klar, dass es nicht mehr so einfach war, ihm vorzumachen, dass ich Elena war, aber das hatte ich in diesem Fall auch nicht vorgehabt.
Ich mochte seine bissige Art, en trocknen Sarkasmus, das hatte er schon immer gekonnt. Mit dem Blick in mein leeres Glas sagte ich gedehnt:
"Nein... davon hab ich noch jede Menge, aber ich dachte du vermisst mich vielleicht."
Bei den letzten Worten schielte ich grinsend zu ihm rauf.
"Und? hatte ich Recht Damon? Hast du mich vermisst?" Dabei hob ich erwartungsvoll schmunzelnd die Augenbrauen.

Ich beobachtete aus dem Augenwinkel, wie er sein Glas leerte. Wie ich gesagt hatte, das hatten wir schon immer gemeinsam.
Ich ließ ein belustigtes Schnauben hören, als er direkt einen zweiten Drink bestellte. Natürlich würde ihn das nicht gleich umhauen und er würde vermutlich auch nicht sofort anfangen schmutzige Lieder zu singen, trotzdem konnte ich mir einen Kommentar nicht verkneifen.
"Langsam langsam Damon. Ist es nicht noch ein bisschen früh am Tag um sich zu betrinken?"
Ich nahm selber keinen zweiten Drink, sondern ließ nur meinen Finger auf dem Glasrand kreisen. Es stimmte, Samthandschuhe brauchte ich sicher nicht, die hatte er zu seinen Zeiten als Mensch oft genug bei mir walten lassen und mich damit schrecklich gelangweilt. Wahrscheinlich war Stefan deshalb lange mein Favorit gewesen.
Ich verzog gespielt beleidigt das Gesicht, als er versuchte mich zu beleidigen, aber es traf mich nicht wirklich. Ich kannte Damon und wusste, dass er andere verletzte, wenn er selber verletzt war. Stattdessen lächelte ich ihn an und sagte:
"Und doch kannst du die Finger nicht von mir lassen. Ganz der alte Damon."
Blitzschnell hatte ich nach seiner Hand gegriffen, die in meinen Haaren spielte und ließ sanft meine Finger durch seine gleiten.
Als sein Atem mein Ohr berührte, lief mir ein leichter, angenehmer Schauer über den Rücken, auch wenn seine Worte alles andere als liebevoll waren. Dennoch hauchte ich im gleichen süßlichen Tonfall zurück:
"Ich verbringe nur zu gern die Ewigkeit in der Hölle - mit dir an meiner Seite!"
Doch ich war unvorsichtig gewesen und hatte ihn für einen AUgenblick unterschätzt und den nutzte er um mich an den Haaren festzuhalten.
Es tat tatsächlich weh, doch das würde ich mir nicht anmerken lassen.
"Oh Mr. Salvatore, Sie mögen es jetzt auf die harte Tour?" fragte ich sarkastisch und mit steinernem Lächeln, während seine eisigen blauen Augen mich durchbohrten.
"Ach komm schon Damon, muss ich denn immer irgendwas vorhaben? Zugegeben, meistens ist das der Fall aber... kann ein Mädchen nicht einfach Heimweh haben?"
Natürlich würde er mir die süßes-Mädchen-Nummer nicht abkaufen, aber die Wahrheit war, dass ich selbst noch nicht sagen konnte, was mich hierher getrieben hatte. Da konnte ich es genauso gut auf diese Weise versuchen.

Juhuuuuu!!! :) Ich freu mich, danke! Ich melde mich gleich an!